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Neues Soundsystem von Yamaha und Nexo im Stade de France

Nexo-Yamaha at Stade de FranceDas Stade De France in Saint-Denis, einem nördlichen Vorort von Paris, wurde 1998 zur Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich eröffnet. Seitdem beherbergte die staatliche Arena zahlreiche hochkarätige Sportevents und Livekonzerte. Nach nunmehr einer Dekade auf dem Buckel kam die Audioanlage langsam in die Jahre, weshalb man sie jetzt für 1,5 Millionen Euro auf den neuesten Stand brachte. Modernes Equipment von Yamaha und Nexo sorgt nun dafür, dass wirklich jeder der bis zu 80.000 Besucher in den Genuss allerbesten Sounds kommt.
Berühmt geworden ist das "Frankreich-Stadion" vor allem durch seine Fußball-, Rugby- und Leichtathletik-Veranstaltungen. Aber es werden dort auch Livekonzerte ausgetragen. Die Großen des Musikgeschäfts wie zum Beispiel die Rolling Stones, U2, Madonna, Prince und natürlich Lokalmatador Johnny Hallyday gaben sich hier bereits die Klinke in die Hand. Bei ihrer Errichtung wurde die Arena mit einer Audio-Anlage vom Typ Nexo Alpha ausgestattet, aber nach mehr als zehn Jahren entschied man sich für die Installation eines neuen Systems. Moderne digitale Audiotechnik sollte auch hier in der Lage sein, nicht nur die Sprachverständlichkeit sondern auch das Hörvergnügen für die Stadionbesucher deutlich zu verbessern.
Nach einer sehr beeindruckenden Vorführung eines Systems mit Yamaha- und Nexo-Technik entschied man sich mit dem Ausrüster Melpomen aus Nantes für jene Firma, die bereits das erste System installiert hatte. Die französischen Audiospezialisten machten sich an die Arbeit und installierten nach und nach ein M7CL48-ES-Digitalmischpult, elf SB168-ES-Stageboxen, zwei Mixing-Engines vom Typ DME64N, eine vom Typ DME24N, neun Ethersound-Netzwerk-Matrizen vom Typ AuviTran AVM500-ES, fast 300 Nexo-GEO-S12-Lautsprecher, 20 RS18-Subwoofer und 42 NXAMP-4x4-Verstärker. Bei einer derart komfortablen Ausstattung war das System nun definitiv für jede erdenkliche Eventualität gerüstet.
"Wir hatten gerade das Beaujoire-Stadion in Nantes auf den neuesten Stand gebracht und konnten die Arbeit dort als Vorlage für das Stade de France verwenden", erklärt Sylvain Brottes, Projektmanager bei Melpomen. "Da wir damals schon eng mit Yamaha, Nexo und Auvitran zusammenarbeiteten, waren wir in der Lage, eine Technik zu liefern, die wirklich allen Anforderungen im Stade de France gerecht wird."
Das System ist in vier Zonen für die ovalen Tribünen-Bereiche Nord, Süd, West und Ost eingeteilt. Insgesamt 44 Lautsprecher-Cluster beschallen das Publikum. Jede Zone erhält ihr Signal vom M7CL-Mischpult über einen eigenen Mono-Ethersound-Kanal. Dann wird es vierfach gesplittet, um die unterschiedlichen Zuschauerebenen optimal zu beschallen. Es gibt die Level "Oben", "Unten", "Mitte" und den "Leichtathletik".-Modus. Auf der untersten Ebene befinden sich nämlich bewegliche Sitzreihen, die bei Leichathletik-Events fortgeschoben werden können, um der Laufbahn Platz zu machen. Im "Leichtathletik-Modus" werden jene Lautsprecher, welche sonst die untersten beweglichen Sitzreihen beschallen, ausgeschaltet.
Zwei weitere Speisungen, die Kanäle fünf und sechs, versorgen die Beschallungen für das Spielfeld und für den Vorplatz außerhalb des Stadions. Die Ausgänge sieben und acht speisen über eine MY8-AE- Interface-Karte einen Tascam-CD-Rekorder, sodass die Durchsagen und der Ton der jeweiligen Veranstaltung mitgeschnitten werden können (das Gesetzt schreibt vor, dass während der Konzerte Inhalte aller Art, die von der Bühne stammen, überprüft werden können). Die Kanäle neun und zehn werden für Fernsehübertragungen benutzt.
Eingangsseitig wurden elf SB168-ES-Stageboxen im gesamten Stadion verteilt und über ein EtherSound-Netzwerk mit Ring-Struktur eingebunden, sodass an allen möglichen wichtigen Standorten kabellose Mikrofone oder andere Signalquellen eingesteckt werden können. Dank EtherSound konnten anstelle unzähliger herkömmlicher Kupferkabel einige wenige hocheffiziente Glasfaserkabel verlegt werden, was gerade hier bei den großen Distanzen von bis zu 800 Metern von essentieller Bedeutung ist. Darüber hin aus stammen von diversen CD-Playern und von einem PC mit Steinberg Cubase typische Playback-Signale wie zum Beispiel Hintergrundmusik.
Das EQing, die System-Optimierung sowie Alarmsignale und Notrufe mit Vorrang werden von einer DME64N umgesetzt. Eine zweite DME64N dient als Backup. Beide sind über zwei Ausgangsanschlüsse mit einer AVRed-ES100 von Auvitran verbunden. Es wird automatisch auf die Havarie-DME umgeschaltet, wenn das Signal ausfällt. Die DME64Ns sind mit dem Beschallungs- und Evakuierungssystem des Stadions, einem Ateis IDA8C, verbunden. Dessen Ausgänge werden von einem AVA4-ES100-Interface von Auvitran in das EtherSound-Format konvertiert.
Eine DME24N steuert eine separate PA, die den Zuschauer-Zirkulationsbereich außerhalb des Stadions beschallt. Die Anlage besteht aus 18 Clustern mit GEO-S8-Boxen und NXAMP-4x4-Endstufen. Sie bezieht das Signal von Kanal 6 der M7CL-Konsole.
Nach mehr als zwölf Monaten Planung musste die Installation des neuen Systems ohne Unterbrechung des geschäftigen Stadion-Veranstaltungsprogramms vonstatten gehen. Seit Frühjahr 2011 ist sie voll funktionsfähig.
"Zwischen der alten und der neuen Anlage liegen Welten", freut sich Fabien Budnik, verantwortlich für audiovisuelle Technik im Stade de France. "Wir haben hier im Vergleich zu früher viel mehr Möglichkeiten. Damals hatte ich unsere Tontechniker gefragt, welche Konsole sie denn wohl am besten finden würden. Prompt haben sie sich für das M7CL von Yamaha entschieden. Und die Jungs, die hier regelmäßig zu Gange sind, haben das Pult wirklich toll im Griff – es ist extrem gut angekommen."
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