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Variable Raumakustik auf Knopfdruck in Tiflis

Um in die First-Class-Riege der Klassikszene aufzusteigen, unterzieht sich das „Tbilisi Center for Music and Culture“ in Tiflis, Georgien, derzeit einem aufwändigen Umbau, zu dem auch die Pfaff-silberblau Hebezeugefabrik, Kissing, einen wichtigen Beitrag leistet. Der Spezialist für Bühnentechnik liefert und installiert bis Ende September 2008 eine neuartige Anlage, die der Konzerthalle eine außergewöhnlich variable Akustik verleihen wird.
Die Planungen für den Umbau des „Tbilisi Center for Music and Culture“, das vom weltbekannten georgischen Dirigenten und Komponisten Vakhtang Kakhidze geleitet wird, dauerten rund eineinhalb Jahre und beinhalteten umfangreiche akustische Messungen und Umbaustudien. Das Ergebnis nach den Umbauarbeiten wird spektakulär sein: Über eine hoch integrierte Steuerung lässt sich dann die Akustik der Halle per Knopfdruck auf unterschiedliche orchestrale Situationen einstellen, etwa für eine akustisch anspruchsvolle Orchester-Live-Darbietung oder die Tonaufnahme eines Klassikkonzerts mit echtem Raumklang.
Um den jeweils gewünschten Effekt zu erzielen, muss unter anderem eine Nachbildung des akustisch wirksamen Deckenornamentes bewegt werden. Diese „gewichtige“ Aufgabe übernehmen zwei neu entwickelte Seilwinden von Pfaff-silberblau: Unter dem Dach der Halle hängend bringen sie rechnergesteuert und vollautomatisch die 30.000 Kilogramm schwere Deckenkomponente in die richtige Position und Neigung. Weitere Seilwinden und Kettenzüge im Dach sorgen dafür, dass alle Lautsprecher, Mikrophone und Scheinwerfer an vorprogrammierte Positionen gefahren werden.
Um alle Winden und Kettenzüge sicher zu verankern, mussten die Ingenieure von Pfaff-silberblau die gesamte tragende Stahlkonstruktion im Dach komplett überarbeiten und ergänzen. Dabei galt es nicht nur, die im bühnentechnischen Bereich üblichen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, sondern vor allem auch eine örtliche Besonderheit zu berücksichtigen: Die georgische Hauptstadt Tiflis liegt auf einer aktiven Erdfalte, weshalb alle Konstruktionen erdbebensicher angelegt werden müssen. Zu diesem Zweck wurden rund 70.000 Kilogramm Stahl im Dachtragwerk des „Tbilisi Center for Music and Culture“ verbaut.
Die Antriebe für die Seilwinden und Kettenzüge von Pfaff-silberblau werden entweder von einem zentralen Steuerpult im Regieraum oder direkt von der Bühne aus dirigiert. Das Steuerungskonzept erlaubt sowohl die Abspeicherung ganzer Einstellungssets für Orchester, Solisten und andere Darbietungsformen sowie eine Erweiterung der Anlage mit Einbindung der Untermaschinerie im Bühnenboden.
Mit dem Umbau kommt der Dirigent und Komponist Vakhtang Kakhidze seinem ehrgeizigen Ziel nahe, das „Tbilisi Center for Music and Culture” zu einer der zehn besten Klanghallen der Welt zu machen. Das Zentrum wurde 1989 unter der Leitung seines inzwischen verstorbenen Vaters Djansug Kakhidze, dem international bekannten georgischen Dirigenten, eröffnet. Zwanzig Jahre später wird das „Tbilisi Center for Music and Culture” nach seiner Wiedereröffnung nicht nur im neuen Glanz erstrahlen, sondern auch mit seiner vielseitigen Akustik beeindrucken.
Tbilisi Center for Music and Culture
©  04/2008 pro-music-news
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