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Schreiber & Keilwerth strebt Sanierung über Insolvenzverfahren an

Der Instrumentenbauer Schreiber & Keilwerth Musikinstrumente GmbH mit Sitz im hessischen Nauheim steht vor einem Neuanfang. Das Traditionsunternehmen mit über 80-jähriger Erfahrung im Bau von Holzblasinstrumenten strebt eine Sanierung über ein Insolvenzverfahren an. Geschäftsführer Dr. Armin Eckert hat dazu am 12. März 2010 beim Amtsgericht in Darmstadt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Daraufhin wurde der Sanierungsexperte Tobias Hoefer von der Mannheimer Kanzlei Hack Hoefer zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
„Produktion und Vermarktung gehen in vollem Umfang weiter. Wir sehen nach ersten Analysen gute Chancen für eine dauerhafte Fortführung und haben bereits mit der Investorensuche begonnen“, konnten Eckert und Hoefer wenige Tage später mitteilen. Als Grund für den Insolvenzantrag gibt die Geschäftsleitung die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Finanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens an. „Die Finanzierung unserer Firma erfolgte über eine Bank, die seit der Finanzkrise den sogenannten ´Bad Banks´ zugeordnet wurde“, so Geschäftsführer Dr. Armin Eckert. „Daraus haben sich in den vergangenen Monaten mehrere Probleme ergeben. Zu den Charakteristika einer ´Bad Bank´ gehört es unter anderem, das eigene Risiko zu minimieren. Als Folge dessen hat die Bank in den vergangenen Monaten zunehmend unsere Liquidität eingeschränkt, wodurch am Ende ein sinnvolles Weiterarbeiten im Unternehmen nicht mehr gegeben war. Die branchenüblichen, saisonal schwächeren Umsätze in den Monaten Januar und Februar haben weiterhin dazu beigetragen, dass sich das Unternehmen aktuell in einem Liquiditätsengpass befindet. Aus diesem Grund hat sich die Geschäftsleitung dazu entschieden, einen Insolvenzantrag zu stellen.“
Der vom Amtsgericht Darmstadt bestellte, vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer ist bereits vor Ort, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und erste Weichen im Hinblick auf eine dauerhafte Fortführungslösung zu stellen. Hoefer zeigte sich nach seinen ersten Eindrücken zuversichtlich, dass es gelingen könne, den langfristigen Fortbestand des traditionsreichen Blasinstrumentenherstellers und möglichst viele der derzeit etwa 300 Arbeitsplätze an den Standorten Nauheim und Markneukirchen zu sichern.
„Ich sehe eine gute Chance, den Betrieb nach erfolgter Restrukturierung wieder gut aufzustellen für die Zukunft. Angesichts voller Auftragsbücher für die nächsten Monate können wir die Produktion sowie den Instrumentenverkauf bei Schreiber & Keilwerth voll umfänglich aufrecht erhalten. Für die Kunden ändert sich damit durch die jüngste Entwicklung im Kern nichts. Jede Bestellung kann abgearbeitet werden und trägt direkt zum Erhalt des Unternehmens bei“, betonte Hoefer.
Auf der Musikmesse 2010 wird sich das Unternehmen mit einem attraktiven Angebot auf über 120 Quadratmetern präsentieren. „Wir freuen uns darauf, unseren Kunden auch in diesem Jahr wieder viele interessante Produktneuheiten vorstellen zu können“, erklärte Markus Sailer, Sales & Marketing Director bei Schreiber & Keilwerth. „Unser Messe-Highlight ist ein neues Sopransaxophon, das wir in Zusammenarbeit mit der Saxophonlegende David Liebman entwickelt haben. Außerdem stellt Keilwerth erstmals das neue ´Edition ToneKing´ vor: ein Saxophon in der Profiklasse zu einem äußerst attraktiven Preis. Weiterhin auf der Messe zu sehen sind das neue S.K.Y. concert by W. Schreiber Fagott, das deutsche Klarinetten-Sondermodell „Virtuoso“ sowie die neue York Presciene Posaune.“
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